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Ich weiche dann mal lieber aus ...
In der Südpfalz tobt ein Streit um den geplanten Bienwald-Radweg. Zwischen Steinfeld und Scheibenhardt entlang der L 545 soll er verlaufen. Länge: rund elf Kilometer. Kosten: etwa 4,3 Millionen Euro. Wo genau liegt eigentlich das Problem? Unser Reporter ist die umstrittene Strecke mal selbst abgefahren.
Steinfeld. Vielen Leuten ist es an diesem Donnerstag im Juni vermutlich entschieden zu warm für eine Radtour. Aber egal: Die Strecke führt ja fast nur durch den Wald und verspricht daher Schatten. Mein Vater begleitet mich auf der Tour durch den Bienwald. Unser Auto mit dem Fahrradträger bleibt am Bahnhof in Steinfeld (Kreis Südliche Weinstraße) stehen. Ziemlich genau hier soll der noch nicht gebaute Radweg starten und bis in die Gemeinde Scheibenhardt führen, einen Ort im Kreis Germersheim, durch den die deutsch-französische Grenze führt.
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Glasfaser: Ausbau bis Bienwaldmühle
Quelle: RHEINPFALZ, Ausgabe " Germersheimer Rundschau" vom 25.06.2021
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KOMMENTAR
Nachbessern!
von Andreas Lapos
Der Kreis hält an den Plänen für den Bienwald-Radweg neben der L 545 von Steinfeld nach Scheibenhardt fest. Das Hauptargument: Die Sicherheit der Radfahrer. Das klingt plausibel, ist es aber (leider) nicht. Denn in den Plänen ist ein gravierendes Sicherheitsproblem eingebaut. Der Radweg wird nämlich in Bienwaldmühle unterbrochen. Dort müssen die Radfahrer auf die Straße wechseln. Das bedeutet: Am Ortseingang von Bienwaldmühle aus Richtung Steinfeld müssen Radler die Straße überqueren – in einem schlecht einsehbaren Kurvenbereich. Das ist nicht neu. Die Kommunen haben deswegen deutliche Bedenken im Planungsverfahren geäußert. Diese wurden weggewischt. Wer den Bienwald-Radweg will, sollte dringend über eine Nachbesserung nachdenken.
Quelle: RHEINPFALZ, Ausgabe " Germersheimer Rundschau" vom 31.05.2021
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Bienwald-Radweg: Kreis hält an Plänen fest
Alternativvorschläge laut Landrat Brechtel weniger sicher – „Bevölkerung will den Bau“
Scheibenhardt/Steinfeld. „Wir benötigen einen verkehrssicheren, ganzjährig befahrbaren Radweg. Dies fordern auch viele Bürgerinnen und Bürger sowie die Bienwaldgemeinden. Deshalb stehe ich voll hinter dem Radweg entlang der L545 und fordere gemeinsam mit meinem Kollegen Landrat Dietmar Seefeldt die zügige Umsetzung des Radwegs“, sagt Landrat Fritz Brechtel (CDU).
Aus Sicht der Kreisverwaltung ist der straßenbegleitende Radweg entlang der L 545 zwischen Steinfeld und Scheibenhardt unbedingt erforderlich. „Das wesentliche Argument aus unserer Sicht ist die Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmer, die diesen Streckenabschnitt nutzen, egal wie sie sich fortbewegen. Nur durch einen baulich von der Straße getrennten Rad- und Fußgängerweg kann die Verkehrssicherheit optimal gewährleistet werden“, sagt Brechtel. Es gehe darum, eine Verbindung für den Radverkehr zu schaffen, die ganzjährig und sicher zu befahren ist. Deshalb sei eine von der Straße unabhängige Führung des Radverkehrs über Forstwirtschaftswege keine adäquate Lösung. Bei witterungsbedingter oder durch die Forstbewirtschaftung verursachter Unbefahrbarkeit der Waldwege müssten die Radfahrer wieder auf die Straße ausweiche , so Brechtel. Im Alltag sei es unter dem Aspekt der sozialen Sicherheit auch wichtig, dass der Radweg durchgehend von anderen einsehbar ist.
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KOMMENTAR
Arbeit für die Mülltonne
VON ANDREAS BETSCH
„Der ADFC wünscht sich, dass sein Konzept jetzt diskutiert wird. Es muss mit den Anwohnern geredet werden“, heißt es im RHEINPFALZ-Artikel vom Dienstag um die neu ins Spiel gebrachte Fahrradstraße auf der L 545. Sie soll laut ADFC als Alternative zum Bau eines Bienwald-Radwegs dienen. Aber: Die ADFC-Vertreter hätten sich viel Arbeit erspart, wenn sie die Menschen vorher „abgeholt“ hätten! Man hätte ihnen vorab schon sagen können, dass Ideen von Sperrungen und krasser Tempobeschränkung auf seit Jahrzehnten bestehenden Landstraßen keine breite Akzeptanz finden. Zu groß sind die Einschränkungen im Alltag. Die Straßen wurden ja nicht ohne Grund gebaut. Genug Arbeit also für die Mülltonne. Die von der Bürgerinitiative Bienwald vorgeschlagene Zick-Zack-Waldweg-Alternative klingt hingegen nicht ganz so unsinnig. Aber mal ehrlich: Wer fährt über Umwege zum Ziel, wenn es eine direkte Straße nach Bienwaldmühle gibt? So gesehen hilft am Ende wohl doch nur ein parallel zur Landstraße verlaufender Radweg – fünf Millionen Euro Kosten hin oder her. Wie gut, dass nicht über jeden Radweg so sehr diskutiert wird wie über diesen: Deutschland wäre ein sehr radwegarmes Land!
Quelle: RHEINPFALZ, Ausgabe " Germersheimer Rundschau" vom 21.05.2021
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