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Statt Mehl wird Strom produziert

Am rauschenden Bach: Klappern gehört zum Handwerk, für eine Mühle wie die Bienwaldmühle sowieso. Da steckt einerseits viel Tradition drin, doch die Moderne hat längst Einzug gehalten, erzählt der Mühlenarzt.

Von Monika Bögelpacher

siegmundmuehle

hannahsiegmund

SCHEIBENHARDT. Munter plätschert die Lauter, Grenzfluss zu Frankreich und Lebensader für die Bienwaldmühle in Scheibenhardt, und sie könnte viel erzählen über Jahrhunderte deutsch-französischer Geschichte und Mühlenwesen in dieser kleinen Siedlung mitten im Bienwald. Das übernimmt gerne Siegmund Rieger, Müller und Hausherr dieses herrschaftlichen barocken Gebäudes mit seinem reichen Innenleben. Er produziert zwar seit 2017 kein Mehl mehr, dafür aber dank der Lauter und neuester Technik Strom für etwa 400 Einwohner. Bereits 1959 gehörte die Bienwaldmühle zu den ersten Stromerzeugern, die ins Netz der Pfalzwerke einspeisten.

Mehr Klimaschutz beim Bauen

Gemeinderat spricht sich für Modernisierung aus

SCHEIBENHARDT. Um modernes, ökologischeres Bauen zu ermöglichen, soll der über 25 Jahre alte Bebauungsplan im Altortbereich von Scheibenhardt modernisiert werden. Den Grundsatzbeschluss hat der Ortsgemeinderat gefasst und Ortsbürgermeister Edwin Diesel (parteilos) ermächtigt, einen Planer zu beauftragen.

Der Bebauungsplan „Altortbereich I“ entspreche „in vielen Punkten nicht mehr den Anforderungen an das heutige Bauen“, heißt es in der Sitzungsvorlage. An der grundsätzlichen Zielsetzung des Plans, nämlich im rückwärtigen Bereich von Grundstücken Wohnraum zu schaffen, wolle man festhalten. Jedoch will der Rat manche Regeln überarbeiten lassen, „um ein zeitgemäßeres Bauen und attraktives Wohnen zu ermöglichen“. Unter anderem sollen ökologische und Klimaschutz-Vorgaben mehr Berücksichtigung finden. Damit soll energetisches Bauen, etwa unter Nutzung der Solarenergie, künftig möglich sein. Auch bei der Gestaltung ihrer Dächer sollen die Grundstückseigentümer mehr Freiräume bekommen. Man werde bei den neuen Festsetzungen auf die Wünsche der Anwohner eingehen und die Pläne vorab mit ihnen besprechen, so Diesel.

Zugestimmt hat das Gremium der Tempo-30-Begrenzung bei der Bushaltestelle in der Hauptstraße. hcs

Quelle: RHEINPFALZ, Ausgabe " Germersheimer Rundschau" vom 14.12.2021

Schnelles Internet kommt voran

Deutsche Glasfaser baut Breitbandnetz in Verbandsgemeinde flächendeckend aus

 

HAGENBACH. Die Deutsche Glasfaser baut ihr Breitbandnetz flächendeckend in der Verbandsgemeinde Hagenbach aus. Ende November hatten genügend Haushalte zugestimmt, sich einen Hausanschluss für schnelles Internet legen zu lassen.

Während im Hauptort Hagenbach mit 33 Prozent die gewünschte 40-Prozent-Quote nicht erreicht wurde, schlossen in Berg 45 Prozent der Haushalte einen Vertrag mit der Deutschen Glasfaser ab. Im abgelegenen Scheibenhardt waren es gar 48 Prozent. Jedoch ist im Mittelwert die Quote erreicht, so Reinhold Kuntz, Büroleiter der Verbandsgemeindeverwaltung: „Somit erfolgt ein flächendeckender Ausbau in der Verbandsgemeinde Hagenbach.“ In Neuburg wurde die 40-Prozent-Quote vorab schon erreicht, da der Kundenstamm der zur Deutschen Glasfaser gehörenden Firma Inexio bei den Verträgen hinzugerechnet wurde. „Ein konkreter Zeitplan liegt uns noch nicht vor“, erklärt Kuntz zum weiteren Vorgehen. „Wir rechnen in Kürze damit.“ Bauliche Entscheidungen lägen für Berg, Hagenbach und Scheibenhardt noch keine vor. In Neuburg werde bereits ein konkreter Standort für den Knotenpunkt erkundet und geprüft. In Neuburg erklärten kürzlich zwei Vertreter der Deutschen Glasfaser dem Gemeinderat, dass man mit einem Ausbaubeginn Anfang 2022 rechne und von einem Jahr Bauzeit ausgehe. Nachdem sich ihre jahrelange Hoffnung auf einen Breitband-Ausbau durch die Schweizer Firma RMT zerschlagen hatte (wir berichteten), schlossen die vier Ortsgemeinden Kooperationsverträge mit der Deutschen Glasfaser ab. In Hagenbach war deren Vertreter bereits Anfang 2017 im Stadtrat vorstellig, jedoch entschied man sich damals noch, mit RMT eine Kooperation einzugehen. Die Deutsche Glasfaser verlangte schon damals eine 40-Prozent-Anschlussquote, um in Hagenbach tätig zu werden – RMT nicht. Die Deutsche Glasfaser will in der Verbandsgemeinde Hagenbach Glasfaseranschlüsse bis in die Häuser/ Wohnungen verlegen. Bis 27. November konnten alle Haushalte einen Vertrag unterzeichnen. Ein späterer Einbau des nötigen Glasfaseranschlusses würde 750 Euro kosten, teilte die Deutsche Glasfaser zuletzt mit. hcs

Quelle: RHEINPFALZ, Ausgabe " Germersheimer Rundschau" vom 07.12.2021

Bus holt keine Schulkinder mehr ab

Vor drei Wochen wurde Claudia Layers Sohn eingeschult. Seitdem fährt der Sechsjährige jeden Morgen mit dem Bus von Bienwaldmühle in die Grundschule nach Berg. Nach den Herbstferien wird der Bus den Ortsteil von Scheibenhardt nicht mehr anfahren. Die nächste Haltestelle ist sechs Kilometer entfernt. Die alleinerziehende Mutter steht vor einem Riesenproblem.

Von Natascha Ruske

Scheibenhardt. Claudia Layer und ihr Sohn sind vor etwa zwei Jahren von Schaidt nach Bienwaldmühle gezogen. „Zu dieser Zeit fuhr der Bus“, erzählt die 34-Jährige. Das sei eine Voraussetzung für den Umzug gewesen. Sie ist voll berufstätig und muss um halb sechs morgens auf ihrer Arbeitsstelle sein. Wenn sie aus dem Haus geht, kümmert sich ihre 69-jährige Mutter um das Kind. Die Oma fährt aus Steinfeld her und wieder zurück, wenn der Junge zum Bus geht. Früher hatte sie ihn auf dem Rückweg nach Steinfeld in die Kita mitgenommen. Es lief gut. Kurzzeitig hatte Claudia Layer deshalb überlegt, ihren Sohn in der Steinfelder Grundschule anzumelden. Sie hat sich dagegen entschieden, weil bis dato der Schulbus nach Berg ja in Bienwaldmühle hielt. Außerdem sei das die zuständige Grundschule für Kinder aus dem abgelegenen Ort.

Bürgerinitiative: Klage gegen Radweg nicht zulässig

Scheibenhardt/Steinfeld. Die Klage des Vereins „Bürgerinitiative Bienwald – für das bessere Verkehrskonzept“ gegen die Planfeststellungsbeschlüsse für den Bau des Bienwald-Radwegs nicht zulässig. Den Verein fehlt die Klagebefugnis. Dies entschied das Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz in Koblenz. Der Grund: Der Verein sei vom Mainzer Umweltministerium erst knapp drei Wochen nach Ablauf der Klagefrist (14. Januar 2021) als klageberechtigter Umweltverband anerkannt worden (3. Februar 2021). Die BI Bienwald hatte gegen die Bau eines Radwegs entlang der L 545 zwischen Scheibenhardt und Steinfeld geklagt (wir berichteten). Für die für eine Klage verspätete Anerkennung sei die BI Bienwald selbst verantwortlich, argumentieren die Richter. Eine Revision wurde zugelassen. rhp

Quelle: RHEINPFALZ, Ausgabe " Germersheimer Rundschau" vom 14.08.2021