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Projekte für Senioren organisiert

Gegenüber: Roland Prütting engagiert sich im Seniorenbeirat. Ein zentrales Telefon verbindet Hilfesuchende und Helfer.

Von Monika Bögelspacher

Prütting LandesehrennadelScheibenhardt. „Da machen wir mit, wir werden schließlich auch mal alt und im Dorf muss man zusammenhalten“. An diesen Entschluss können sich Marga und Roland Prütting noch gut erinnern, als sie von dem Projekt „Gemeinsam älter werden zu Hause – heute, morgen und in Zukunft“ erfuhren. Die Verbandsgemeinde Hagenbach war damals als Modellgemeinde ausgewählt worden, und in Folge hatte sich 2013 auf Prüttings Initiative hin in Scheibenhardt ein Seniorenbeirat etabliert. Er berät den Gemeinderat bei Entscheidungen, von denen ältere Menschen betroffen sind, wobei „Bürgermeister Edwin Diesel stets ein offenes Ohr für Belange seiner Bürger hat“, bestätigen Marga und Roland Prütting. Den Worten folgen Taten, weiß Ortsbürgermeister Edwin Diesel zu berichten: „Wir sind die Dinge sehr strukturiert angegangen, hier kam Roland Prütting sicher seine frühere berufliche Tätigkeit zugute, denn seine Vorschläge sind umsetzbar, durchdacht und finden Zuspruch“. Zunächst wurde in einer Umfrage im Dorf festgestellt wurde, wer welche Hilfe braucht und andererseits wer welche Hilfen anbieten kann. Erfreulich entwickelte sich das Angebot der Hilfen (nicht nur für ältere Menschen): Babysitting, Besuchsdienst und Haustier-Betreuung, Reparaturhilfe und Fahrdiensten zum Arzt oder Einkaufen. Inzwischen sind es ganz überwiegend Fahrten zum Arzt- und Krankenhaus-Behandlungen. Erwartet wird eine Aufwandsentschädigung von 30 Cent/Kilometer und eine rechtzeitige Anmeldung.

Denn die Helfer werden über ein zentrales Telefon koordiniert. Hinter der Telefonnummer 07277 7969029 verbirgt sich ein Anrufbeantworter, auf dem Name, Telefonnummer und Anliegen hinterlassen werden können. Der Anrufbeantworter wird mindestens einmal täglich abgehört und ein Mitglied des Seniorenbeirats setzt sich mit den Anrufenden in Verbindung um Einzelheiten zu klären. Die Helfer wiederum sind automatisch in einem Reihum-System organisiert, so ist die Belastung gleichmäßig verteilt und jeder weiß, wann er im Einsatz ist.

Kita hilft Kindern in der Ukraine

Rehazentrum in Lemberg kümmert sich um behinderte Kinder und deren Familien – 1250 Euro gehen an die Einrichtung

 

Scheibenhardt. Die Kita Sonnenschein unterstützt mit 1250 Euro ein Projekt in der Westukraine: Die Spende geht an das Kinderrehabilitationszentrum Dzherelo in Lemberg, das sich um spastisch gelähmte Kinder kümmert.

Als der Elternausschuss der Kita seine Frühlings-Bastelaktion ins Leben gerufen hatte, war die Welt noch eine andere. Damals war geplant, die Einnahmen aus dem Verkauf von kleinen Vasen aus Baumscheiben den Kita-Kindern zugutekommen zu lassen, um ihnen beispielsweise ein weiteres Spielgerät kaufen zu können.

Als die knapp zweiwöchige Aktion zu Ende ging, war vieles anders: Die Situation in der Ukraine hatte sich dramatisch zugespitzt. Heute ist das Leben von Millionen Kindern in Gefahr. Familien wurden aus ihrem Zuhause vertrieben und sind auf der Flucht.

Um einen kleinen Beitrag zur Hilfe zu leisten, hat die Kita Sonnenschein entschieden, die Einnahmen für ukrainische Kinder in Not zu spenden. „Durch Zufall erfuhr der Elternausschuss vom Freundeskreis Nadija, der seit 1995 zusammen mit dem Bad Dürkheimer Arzt Dr. Michael Zaczkiewicz ein Projekt in der Westukraine unterstützt“, teilt die Kita mit. Das Kinderrehabilitationszentrum Dzherelo in Lemberg ist eine gemeinnützige Einrichtung für spastisch gelähmte Kinder. Normalerweise werden hier 250 Kinder und Jugendliche betreut. Seit Kriegsbeginn werden dort behinderte Flüchtlinge aus dem ganzen Land mit ihren Familien beherbergt, berichtet die Kita.

Rund um die Uhr seien die Spezialisten aus Dzherelo am Bahnhof, um Menschen in Empfang zu nehmen, sie mit dem Wichtigsten zu versorgen und ihnen bestmöglichen Schutz zu bieten. rhp/naf

Quelle: RHEINPFALZ, Ausgabe " Germersheimer Rundschau" vom 24.05.2022

 

Ausblick 2022: Glasfaserausbau steht ganz oben auf Agenda – Dritter Anlauf für 25. Brückenfest

Von Andreas Betsch

Scheibenhardt. Im Frühjahr soll der Glasfaserausbau im Grenzdörfchen Scheibenhardt beginnen. Das Vorhaben der Deutschen Glasfaser ist einer der wichtigsten Punkte im Ausblick von Ortsbürgermeister Edwin Diesel (parteilos) auf das Jahr 2022. Auch im abgelegenen Ortsteil Bienwaldmühle könnte sich diesbezüglich etwas tun.

„Besonders liegt mir der Glasfaser- und Mobilfunkausbau für den Ortsteil Bienwaldmühle am Herzen“, betont Diesel. Während die Deutsche Glasfaser im Frühjahr mit dem Ausbau im Hauptort beginnen will, läuft für den Ortsteil Bienwaldmühle ein separates Verfahren. Diesel hofft, mit Hilfe staatlicher Zuschüsse, endlich eine Firma zu finden, die Bienwaldmühle mit Glasfaser ausbaut. „Die entsprechenden Schritte dazu sind bereits eingeleitet und Fördermittel wurden beantragt“, sagt der Ortsbürgermeister.

Auch steht für Bienwaldmühle weiterhin der Bau eines Mobilfunkstandortes auf der Agenda des Ortsbürgermeisters. Noch seien aber „naturschutzrechtliche Probleme“ zu klären. Im Hauptort Scheibenhardt steht die Inbetriebnahme eines Mobilfunkmasts auf dem Alten Rathaus durch die Deutsche Telekom bevor. „Dadurch wird die mobile Erreichbarkeit in Scheibenhardt erheblich verbessert“, sagt Diesel. Auch der Bebauungsplan im Altort soll modernisiert werden. Der Ortsgemeinderat hatte im Dezember beschlossen, ökologisches Bauen ermöglichen zu wollen. Jetzt muss ein Planer gefunden werden, der Möglichkeiten auslotet.

Weiterhin steht der Umbau der Kindertagesstätte „Sonnenschein“ auf Diesels Agenda. Es geht um neue gesetzliche Bestimmungen, die von der Gemeinde umzusetzen sind. Auch soll in diesem Jahr die Renovierung des Bauhofhallendachs inklusive Anbau eines Schleppdaches vonstatten gehen. „Ich hoffe, dass wir diese Vorhaben alle umsetzen können“, sagt Diesel.

Hoffnung habe er auch „auf kulturellem Sektor“, wie er sagt. Nachdem das 25. deutsch-französische Brückenfest mit der Schwestergemeinde Scheibenhard (Elsass) 2020 und 2021 coronabedingt verschoben werden musste, soll es jetzt im dritten Versuch klappen. „Ebenso brennen die Vereine darauf, ihre finanziell auch wichtigen Veranstaltungen wieder durchführen zu können“, erklärt Diesel.

Quelle: RHEINPFALZ, Ausgabe " Germersheimer Rundschau" vom 26.01.2022

Statt Mehl wird Strom produziert

Am rauschenden Bach: Klappern gehört zum Handwerk, für eine Mühle wie die Bienwaldmühle sowieso. Da steckt einerseits viel Tradition drin, doch die Moderne hat längst Einzug gehalten, erzählt der Mühlenarzt.

Von Monika Bögelpacher

siegmundmuehle

hannahsiegmund

SCHEIBENHARDT. Munter plätschert die Lauter, Grenzfluss zu Frankreich und Lebensader für die Bienwaldmühle in Scheibenhardt, und sie könnte viel erzählen über Jahrhunderte deutsch-französischer Geschichte und Mühlenwesen in dieser kleinen Siedlung mitten im Bienwald. Das übernimmt gerne Siegmund Rieger, Müller und Hausherr dieses herrschaftlichen barocken Gebäudes mit seinem reichen Innenleben. Er produziert zwar seit 2017 kein Mehl mehr, dafür aber dank der Lauter und neuester Technik Strom für etwa 400 Einwohner. Bereits 1959 gehörte die Bienwaldmühle zu den ersten Stromerzeugern, die ins Netz der Pfalzwerke einspeisten.

Mehr Klimaschutz beim Bauen

Gemeinderat spricht sich für Modernisierung aus

SCHEIBENHARDT. Um modernes, ökologischeres Bauen zu ermöglichen, soll der über 25 Jahre alte Bebauungsplan im Altortbereich von Scheibenhardt modernisiert werden. Den Grundsatzbeschluss hat der Ortsgemeinderat gefasst und Ortsbürgermeister Edwin Diesel (parteilos) ermächtigt, einen Planer zu beauftragen.

Der Bebauungsplan „Altortbereich I“ entspreche „in vielen Punkten nicht mehr den Anforderungen an das heutige Bauen“, heißt es in der Sitzungsvorlage. An der grundsätzlichen Zielsetzung des Plans, nämlich im rückwärtigen Bereich von Grundstücken Wohnraum zu schaffen, wolle man festhalten. Jedoch will der Rat manche Regeln überarbeiten lassen, „um ein zeitgemäßeres Bauen und attraktives Wohnen zu ermöglichen“. Unter anderem sollen ökologische und Klimaschutz-Vorgaben mehr Berücksichtigung finden. Damit soll energetisches Bauen, etwa unter Nutzung der Solarenergie, künftig möglich sein. Auch bei der Gestaltung ihrer Dächer sollen die Grundstückseigentümer mehr Freiräume bekommen. Man werde bei den neuen Festsetzungen auf die Wünsche der Anwohner eingehen und die Pläne vorab mit ihnen besprechen, so Diesel.

Zugestimmt hat das Gremium der Tempo-30-Begrenzung bei der Bushaltestelle in der Hauptstraße. hcs

Quelle: RHEINPFALZ, Ausgabe " Germersheimer Rundschau" vom 14.12.2021