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Kommentar

Brücke statt Schneise

Von Andreas Lapos 

Wenn das Land unbedingt 5 Millionen Euro für das Radwegenetz im Bienwald ausgeben will, gibt es bessere Möglichkeiten.

Natürlich hat die BI Bienwald recht: Kein Mensch weiß, was die Landesregierung reitet, in einem Wald voller Wege entlang einer Landesstraße eine Schneise für einen Radweg zu schlagen. Das ist einfach Blödsinn. Und beim Brüten über diesem überflüssigen Prestigeprojekt wurde ganz vergessen, was im Bienwald bis heute fehlt: eine Brücke über die Bienwald-B-9 etwa in der Mitte des 15 Kilometer langen Bereichs zwischen Kandel und Scheibenhardt. Und zwar selbstverständlich im Zuge des seit Jahrzehnten überfälligen Radwegs zwischen Büchelberg und Wörth. Diese Brücke wäre ein Gewinn nicht nur für die Büchelberger, sondern für alle Radfahrer, die vom Rhein herkommen. Denn damit wären kürzere Rundfahrten durch den Bienwald über Büchelberg und Scheibenhardt möglich – ohne die B9 überqueren oder gar ein Stück entlang fahren zu müssen. Letzteres ist nämlich nicht nur an Werktagen.

Quelle: RHEINPFALZ, Ausgabe " Germersheimer Rundschau" vom 30.12.2020

 

Statt Neubau: „Radweg in den Wald legen“

Für 5 Millionen Euro will die Landesregierung einen Radweg zwischen Scheibenhardt und Steinfeld bauen. Entlang der Straße sollen dafür auf 7 Meter Breite die Bäume gefällt werden. Die BI Bienwald schlägt eine Alternative vor, die zudem viel günstiger wäre.

Von Andreas Lapos

Statt Neubau Radweg in den Wald legenScheibenhardt. Fast 6 Hektar Wald müssten für den Bienwald-Radweg gefällt werden, wenn er wie von der Mainzer Landesregierung geplant entlang der L 454 zwischen Scheibenhardt und Steinfeld gebaut würde. Diese Rechnung macht Benno Seebohm auf. Er ist Vorstand der Bürgerinitiative (BI) Bienwald.

Seebohm hat weitere Zahlen und Argumente parat: Auf 8 Kilometer würde nach Radweg-Plänen der Landesregierung eine 7 Meter breite Schneise zusätzlich geschlagen. Die Trasse würde damit doppelt so breit und biete Unwettern eine offene Angriffsfläche. Zudem würde der Waldinnenraum freigelegt, was die Austrocknung beschleunige. „Angesichts des in den letzten drei Sommern für jeden erkennbaren Klimawandels ist dies absolut unverständlich“, so Seebohm. Aber auch für Radfahrer werde der geplante Radweg kein Vergnügen sein, so Seebohm weiter: Er liege ohne Schatten direkt neben einer Landstraße, die gemeinsame Nutzung mit Fußgängern – oft mit Kindern oder Hunden – berge ständige Unruhe und sei unfallträchtig. Alte Forststraßen ausbauenDie Alternative liegt für Seebohm auf der Hand: das engmaschige Netz von Waldwegen im Bienwald kann genutzt werden. Die Wege sind insgesamt etwa 30 Kilometer lang, verlaufen überwiegend in Nord-Süd- oder Ost-West-Richtung – und das in Abständen von nur 100 bis 500 Metern. Hinzu kommt: „Die alten Forststraßen sind mit stabilen, geschotterten Tragschichten gebaut, waren für schwere Fahrzeuge vorgesehen und sind mit 2,5 bis 3 Meter breit genug“, sagt Seebohm. Der Aufwand für ihre Umgestaltung zu einem Radweg sei nicht groß. Das Ergebnis: „Die Radfahrer hätte eine eigene Trasse und könnten beschattet im Wald fahren und diesen besser kennenlernen“, so Seebohm. Mit Tafeln könnte beispielsweise auf das Naturschutzprojekt hingewiesen werden. Da die Wanderwege den Fußgängern vorbehalten bleiben, werde mit einem Radweg auf alten Forststraßen auch die Unfallgefahr reduziert, lautet ein weiteres Argument. Und: „Die Herstellungskosten wären wesentlich geringer als bei der jetzt vorgesehenen Neubau-Lösung“, so Seebohm.

Quelle: RHEINPFALZ, Ausgabe " Germersheimer Rundschau" vom 30.12.2020

 

Mobilfunk: Neuer Mast wird errichtet

SCHEIBENHARDT. Gute Nachrichten in Sachen Mobilfunk-LTE-Anbindung hatte Ortsbürgermeister Edwin Diesel (parteilos) am Dienstag im Gemeinderat: Im Frühjahr wolle die Telekom auf dem Dach des alten Rathauses einen Mobilfunkmast errichten – für das beim Mobilfunk-Empfang eher schlecht ausgestattete Scheibenhardt ein Schritt nach vorne. Ein weiterer LTE-Mast soll im abgelegen(er)en Ortsteil Bienwaldmühle von der Telekom errichtet werden: Doch hier seien noch Fragen des Naturschutzes offen, so Diesel zur RHEINPFALZ. Der Standort für den Mast stehe fest, die Pläne seien fertig: Sie könnten nach Klärung des Naturschutzthemas eingereicht werden. Diesel ist optimistisch, dass dies bald geschieht. hcs

Quelle: RHEINPFALZ, Ausgabe " Germersheimer Rundschau" vom 21.12.2020

Viel zu spät

VON THOMAS FEHR

Viel zu spät kommt der Radweg entlang der Landesstraße 545 von Scheibenhardt nach Steinfeld mit Zwischenstopp Bienwaldmühle. Was heißt kommt? Noch ist nicht gebaut, nicht einmal Baurecht vorhanden. Aber eine Änderung der Asphaltfarbe soll jetzt den Kompromiss zwischen Naturschutz und Fahrkomfort erreichen. Damit bald Baurecht erreicht wird. Und in vier, fünf Jahren vielleicht ein Radweg gebaut ist. Nach jahrzehntelanger Diskussion. Das muss man erstmal begreifen. Alexander Schweitzer erinnerte daran, dass schon sein Vorgänger im Wahlkreis, der aus Steinfeld stammende ehemalige Ministerpräsident Kurt Beck, als Abgeordneter an diesem Projekt zu knabbern hatte. Das ist doch die eigentliche Blamage. Seit gut 20 Jahren wird über den Radweg gesprochen und geplant – und jetzt hängt’s am hellen Asphalt. „Mit wassergebundener Decke wären wir längst fertig“, sagte Verkehrsstaatssekretär Andy Becht. Ja warum gibt es dann diesen Radweg mit wassergebundener Decke dann noch nicht? Für Freizeitradler und Radtourismus wäre das eine feine Sache. In den Tourismusländern Baden-Württemberg und Bayern gibt es Hunderte von Kilometern solcher Radwege. Und im Bienwald hätte man dann jahrzehntelang gemütlich darüber nachdenken können, mit welcher naturverträglichen Asphaltfarbe man den Radweg saniert.

Quelle: RHEINPFALZ, Ausgabe " Germersheimer Rundschau" vom 05.10.2020

 

Heller Asphalt macht Radweg möglich

Die Farbe macht’s! Jedenfalls scheint ein heller Asphaltbelag ein Lösungsansatz für die Planungsprobleme eines Radweges durch den Bienwald von Scheibenhardt über Bienwaldmühle nach Steinfeld zu sein.

VON THOMAS FEHR

BIENWALDMÜHLE. Dass die Landesstraße 545, die eigentlich nicht mehr ist, als ein besser ausgebauter Landwirtschaftsweg, gefährlich ist, darüber waren sich die Gesprächspartner am Freitagmorgen einig. „Die Leute wollen diesen Radweg“, sagte Katrin Rehak-Nitsche (SPD). „Viele fahren mit dem Auto zur Bienwaldmühle, weil radfahren zu gefährlich ist, gerade für Familien mit Kindern.“ Deshalb, so die Einigkeit in der Runde, wird es höchste Zeit, diesen Radweg zu bauen. Präsentiert haben den „Lösungsweg Asphaltfarbe“ Alexander Schweitzer und Andy Becht. Schweitzer ist Fraktionsvorsitzender der SPD im Mainzer Landtag und hat etwa die Hälfte des Radweges in seinem Wahlkreis. Becht (FDP) ist als Staatssekretär im Verkehrsministerium in Kooperation mit dem Landesbetrieb Mobilität (LBM) unter anderem für Radwegebau an Landesstraßen zuständig. Schwarzer Asphalt wird zu heißErklärt hat den neuen Plan der Präsident der SGD Süd, Hannes Kopf (SPD).