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Maibaum aufstellen

 

Am Dienstag, den 1. Mai 2012 um 10.30 Uhr wird durch den Obst- und Gartenbauverein Scheibenhardt am Rastplatz bei der Lauterbrücke der Maibaum aufgestellt. Die Aufstellung eines Maibaumes ist eigentlich ein alter Brauch der nun schon seit mehreren Jahren in Scheibenhardt durch den Obst- und Gartenbauverein wieder neu belebt wurde und sich mittlerweile als fester Bestandteil in den Kreis der kulturellen Veranstaltungen in Scheibenhardt integriert hat.
Bei Freibier und Brezeln wird der Musikverein Scheibenhardt das Aufstellen des Maibaumes musikalisch begleiten.Die gesamte Bevölkerung ist zu dieser Veranstaltung herzlich eingeladen.

 

Edwin Diesel
Ortsbürgermeister

Wiegenlied und Puppenkiste

Scheibenhardt: Musikverein veranstaltet Jahreskonzert mit buntem Programm

von Erich Hoffmann
rp_konzert_2012_kleinDie Überschrift verspricht einen unterhaltsamen Abend: „Der Musikverein Scheibenhardt lädt alle Musikfreunde ein, mit ihm einen Abend voller frischer und beschwingter Melodien zu verbringen”. So steht es geschrieben über dem diesjährige Konzertprogramm des Musikvereins Scheibenhardt. Fast jedes Jahr, von wenigen Ausnahmen abgesehen, lädt der Musikverein Scheibenhardt zu diesem Konzert ein.

Auf einem Hof hat alles begonnen

BANDS IM PORTRÄT: 25 Jahre „Chicken Express”

Von Mathias Ester

chickenexpress2012_kleinSie haben sich der Country-Musik mit einer besonderen Note verschrieben. In diesem Jahr besteht die Band „Chicken Express”, deren Mitglieder aus der Südpfalz sowie aus dem Badischen kommen, seit einem Vierteljahrhundert.
Wenn man den Probenraum in Scheibenhardt betritt, merkt man schnell, dass hier ein Faible für Country-Musik vorherrscht: Eine Stars-and-Stripes-Flagge hängt an einer Wand, gegenüber ein Rinderschädel mit Hörnern. Auch ansonsten gibt sich das Quartett, das in der jetzigen Besetzung - Dieter Wetzel (Gesang, Gitarre, Banjo, Fiddle), dessen Sohn Lukas (Gesang, Gitarre, Percussion, Schlagzeug), Henry Gingerich (Gesang, Gitarre, Mandoline) und Reinhard André (Gesang, Bass, Saxophon, Harp) - seit 2006 gemeinsam auftritt, einer gewissen Schwäche fürs Detail hin. Denn am Hals des Stehbasses hat Maskottchen Tom Dooley, eine Hühnerpuppe seit Jahr und Tag seinen angestammten Platz. Und damit scheint es seine besondere Bewandtnis zu haben. Denn die ersten Bandproben der Formation haben auf einem Hühnerhof stattgefunden. Die Örtlichkeiten für die Proben haben inzwischen nicht nur einmal gewechselt, jetzt ist man in Scheibenhardt, dem Wohnort der Wetzels, angekommen. Auftritte finden zum Großteil in der Pfalz und im Badischen statt, die Formation gab sich aber auch schon bei der Cebit in Hannover ein Stelldichein. „Als mein Sohn zur Band gestoßen ist, hat er das Durchschnittsalter der Band ganz schön gesenkt”, sagt Dieter Wetzel. Die Altersspanne der Bandmitglieder reicht derzeit von 21 bis 64 Jahre. Aber mit dem Beitritt von Lukas Wetzel haben sich noch weitere Veränderungen ergeben. Zwar huldigt die Band, die im Proberaum inzwischen fünf CD's eingespielt hat, weiterhin der Musik von Johnny Cash, Garth Brooks oder Kris Kristofferson; neben Country, Folk und Bluegrass sind inzwischen auch neuere Rock- und Popsongs im Programm, die der Besetzung und ihrem speziellen Sound angepasst werden. Und bei der Interpretation hat die Band ihre eigene Gangart schon lange gefunden. „Wir spielen praktisch alles aus dem Bauch heraus”, erklärt Bassist André, „wir kommen sechs Stunden ohne eine einzige geschriebene Note aus.” Dass er und seine Band-Kollegen an den Gesangsmikrofonen, aber auch als Multi-Instrumentalisten alle Hände voll zu tun haben, wird schon in der Probe klar. Auch wenn die Musik neben Beruf oder Studium ein Hobby ist, wird ausgiebig an den Stücken gebastelt und gefeilt.
Dabei ist 2007 aus John Denvers „Take Me Home, Country Roads” eine Pfälzer Version, nämlich „Bundesstrooß B zähn” entstanden, die von eingefleischten Fans der Band bei Auftritten eifrig mitgesungen wird. Wer sich darin üben will, hat am kommenden Sonntag, 26. Februar, Gelegenheit, denn an diesem Tag spielt die Band ab 11 Uhr im „Vogelbräu” Ettlingen. (esm)
Weitere Informationen zur Band und Konzert-Termine sind im Internet unter www.chicken-express.de zu finden

Quelle: DIE RHEINPFALZ, Pfälzer Tageblatt - Ausgabe Rheinschiene, Ausgabe: Nr.45, Mittwoch, den 22. Februar 2012

Zaubergeister und Hexenmeister

Scheibenhardt: Lauterpfludde verwandeln Bürgerstübel in Zauberwald

von Arnika Eck

lauterpfludde2012_kleinFantasievoll gewandet als Zaubergeister und Hexenmeister, Feen, Elfen und Waldtiere begrüßten die Lauterpfludde am Freitag- und Samstagabend im Bürgerstübel ihr närrisches Publikum. Der vielleicht kleinste Faschingsverein weit und breit zauberte dabei ein bemerkenswertes Programm auf die Bühne.
Mit 14 Akteuren und einigen Gastspielern unterhielten die Pfludde ihr Publikum bis weit nach Mitternacht. Die meisten Darsteller stiegen vier-, fünfmal und mehr auf die Bühne. In Sketchen wie „Das Telefonat” amüsierten Martina Winkler als Ehemann und Franziska Zittel-Reimann als Automechaniker mit einer Verwechslungsszene die Zuschauer. Der Ehemann, der sich mit der Klinik seiner Frau verbunden wähnt, ist in einer Autowerkstatt gelandet. „Wir haben ein neues Vorderteil eingebaut”, ist noch eine harmlose Neuigkeit.
Dagegen fand der Sketch „Marco Polo” (Akteure: Thomas Stephany, Stefan Pferrer, Klaus Rück) mit einer kräftigen Munddusche ein unangenehm nasses Ende für den König. „Im Restaurant” sind die Gags bedeutend köstlicher als das Essen. Die illustre Gästeschar verlangt nach dem Geschäftsführer. „Er sitzt gerade im Nachbarlokal und isst gut zu Abend”, posaunt der schusselige Kellner (Franziska Zittel-Reimann) heraus. Musikalischer Höhepunkt waren die Neu-Scheibenhardter Dieter Wetzel und Sohn Max (Gitarre und Akkordeon) mit einer Hommage an die Grenzgemeinde: „Scheiwehardt, Scheiwehardt, jeder Tag bei uns isch schee”, auf die Melodie von „Butterfly”. Eine weitere Liebeserklärung adressierte Wetzel, Mitglied der Band Chicken-Express, an die Pfalz: Bei der pfälzischen Version von „Country Roads” klinkte sich der ganze Saal ein: „Bundesstroß, die B10, zeich mer d' Richtung, ich will häm”. Rücklings auf der Bühne liegend verblüfften die Drei Tenöre (Martina Wagner, Angelina Stephany, Andrea Stahl-Horst). Einfach originell, wie ihre Gesichter als Miniatur-Tenöre aufgemacht, Stücke wie den „Kleinen grünen Kaktus” parodierten. Umrahmt wurden die Büttenreden und Sketche von Sanges- oder Tanzeinlagen: „Im Hühnerstall”, wo die Hühner auf den Strich gehen, oder Jennifer Winkler, die sich mit einem schwarzen Cape verhüllt als Lady Gaga mit Pokerface entpuppte. Thomas Stephany von der Ersten Allgemeinen Verunsicherung gab singend und reimend sein Jägerlatein zum Besten. Während er im Fluss seine Notdurft verrichtete, erlegte er mit einem einzigen Schuss gleichzeitig einen 18- und einen 14-Ender und fing dabei mit seinem besten Stück noch eine Forelle. In der „Bettszene” gibt sich ein Ehepaar (Thomas Stephany, Martina Winkler) gnadenlos die Kante, bis der Verkäufer des Möbelhauses auftaucht und fragt, ob sie sich denn jetzt für das Bett entschieden hätten. Auch „Vor Gericht” geht es deftig zu, wo der Richter (Franziska Zittel-Reimann) über die Vaterschaftsklage von Fräulein Baumann (Jennifer Winkler) und dem Angeklagten (Thomas Stephany) zu entscheiden hat. Dann sangen die Jungfrauen der Lauterpfludde ein energisches Klagelied: „Donnerwetter, unser enner, find' heit owend widder kenner!” Die mitgebrachten, aufgeputzten Pappmaché-Kameraden stempelten als „Shit” ab. Eine Zugabe entlockte das Publikum dem Männerballett, das mit einem Schwimmkurs punktete. In Ringelanzügen und Fischmützen präsentierten sie sich anmutig in vielen Disziplinen und endeten in einer andächtigen Schlussformation bei „Time zu say good buy”. Elvira Rück, die auch bei zahlreichen Programmpunkten mitwirkte, moderierte den Abend. Nach dem Zauberwaldfinale eroberte sich am Freitagabend das Neuburger Dreigestirn (auf zwei Gestirne geschrumpft), noch mal das Narren-Ruder und peitsche ein mit „Hopp füll' nei, hopp füll nei, ich hab e viel zu leeres Schoppeglas”.

Quelle: DIE RHEINPFALZ, Pfälzer Tageblatt - Ausgabe Rheinschiene, Ausgabe: Nr.38, Dienstag, den 14. Februar 2012

Geübte Grenzgänger

Seit 2003 wird jedes Jahr am 22. Januar der Deutsch-Französische Tag gefeiert. Nicht immer war der Austausch mit Frankreich selbstverständlich. Doch seit der Grenzöffnung haben sich die Kontakte in der Region intensiviert.

Von Katrin Brodowski

geuebte_grenzgaenger_kleinFranzösische Spuren aus vergangener Zeit sind in Scheibenhardt auf deutscher Seite nicht auf den ersten Blick zu finden. Auf elsässischer Seite verweisen dagegen Denkmäler auf die Kriegsvergangenheit, die die gleichnamigen Dörfer mit der unterschiedlichen Schreibweise lange getrennt hat. Nachdem die Grenzbalken gefallen sind und man ungehindert über die Brücke gehen kann, hat eine Annäherung stattgefunden, wie Ortsbürgermeister Edwin Diesel sagt. Er selbst arbeitet mit seinem Bürgermeisterkollegen auf französischer Seite, Francis Joerger, bei vielen Veranstaltungen zusammen. „Seit zehn Jahren organisieren wir gemeinsam den Neujahrsempfang, unser Brückenfest findet zum 17. Mal statt. Auch gemeinsame Martinsumzüge werden gemacht”, sagt Diesel. Die Grenzöffnung habe den Alltag offener und einfacher gemacht. Es gebe jedoch auch Trennendes, was eine Zusammenarbeit manchmal erschwere. Dazu gehöre das unterschiedliche Verwaltungs- und Schulsystem. „Mein Kollege Joerger gehört mit seiner Gemeinde zwar zur Verbandsgemeinde Lauterbourg, jedoch ist in Frankreich die Ortsverwaltung eigenständig. Sie muss ihren eigenen Haushalt aufstellen, Baugenehmigungen erteilen und vieles mehr.”
Da die französischen Kinder Ganztagsschulen besuchen, sei es mit einem grenzübergreifenden Treffen unter Jugendlichen schwierig. „Wir suchen auf verschiedenen Ebenen nach realisierbaren, gemeinsamen Projekten”, erklärt Diesel. Für das kommende Frühjahr wolle man eine gemeinsame Jugendfeuerwehr auf die Beine stellen. Natürlich spiele hier die Sprache eine Rolle, die Jugendlichen beider Seiten sprächen kaum die Sprache des Nachbarn, bedauert der Bürgermeister. Auch das Elsässische beherrschten immer weniger.
Etwas sichtbar Französisches gibt es in Scheibenhardt dann doch: den Bäcker vor der Lauterbrücke. „Aus Scheibenhard wie auch aus Büchelberg oder Berg kommen die Leute und kaufen ein. Die Angestellten stammen ausnahmslos aus dem Elsass und sprechen deutsch, elsässisch sowie französisch.”
„Lerne die Sprache des Nachbarn” - diese Voraussetzung zur Verständigung zwischen Deutschen und Franzosen in der Grenzregion ist in der Kindertagesstätte „Bärenland” in Freckenfeld Programm. Seit 1986 nimmt die Einrichtung an dem rheinland-pfälzischen Projekt teil, das die französische Spracharbeit an Kindergärten fördert. Derzeit ist Florence Kretschmer die französische Sprachvermittlerin, berichtet die Leiterin des Bärenlands, Elisabeth Böttgenbach. „Die Kinder sollen spielerisch für die französische Sprache und die Kultur sensibilisiert werden. Sie sollen Spaß haben im Umgang mit fremden Wörtern sowie dem Entdecken einer fremden Sprache”, sagt Böttgenbach. Später seien dann die Berührungsängste mit der Sprache nicht mehr so groß. Es gehe auch um die Förderung der Toleranz und Akzeptanz im Umgang mit anderen Menschen. In jeder der Gruppen verbringt die Sprachvermittlerin einen Vormittag in der Woche, an einem Tag gibt es gruppenübergreifende Angebote. „Alle Spiele sind auf Französisch, alle Lieder und auch der Abschlusskreis danach”, erklärt die Leiterin. „Die Kinder, die Lust haben, mitzumachen, tun das. Aber auch die anderen, die in der Zeit mit etwas anderem beschäftigt sind, bekommen viel mit und lernen.” „Natürlich geht hier kein Kind raus und kann perfekt französisch”, weiß die Leiterin. Aber das Interesse an der Sprache sei bei dem ein oder anderen Kind geweckt. Französisch als Muttersprache sei Voraussetzung zur Einstellung, sagt Böttgenbach: „Wir hatten auch mal ein Kind hier, das später sogar in Bad Bergzabern das deutsch-französische Abitur gemacht hat.” Mehr zu diesem Thema in der Gemersheimer Rundschau

Quelle: DIE RHEINPFALZ, Pfälzer Tageblatt - Ausgabe Rheinschiene Nr.15, Mittwoch, den 18. Januar 2012