Statt Neubau: „Radweg in den Wald legen“
Für 5 Millionen Euro will die Landesregierung einen Radweg zwischen Scheibenhardt und Steinfeld bauen. Entlang der Straße sollen dafür auf 7 Meter Breite die Bäume gefällt werden. Die BI Bienwald schlägt eine Alternative vor, die zudem viel günstiger wäre.
Scheibenhardt. Fast 6 Hektar Wald müssten für den Bienwald-Radweg gefällt werden, wenn er wie von der Mainzer Landesregierung geplant entlang der L 454 zwischen Scheibenhardt und Steinfeld gebaut würde. Diese Rechnung macht Benno Seebohm auf. Er ist Vorstand der Bürgerinitiative (BI) Bienwald.
Seebohm hat weitere Zahlen und Argumente parat: Auf 8 Kilometer würde nach Radweg-Plänen der Landesregierung eine 7 Meter breite Schneise zusätzlich geschlagen. Die Trasse würde damit doppelt so breit und biete Unwettern eine offene Angriffsfläche. Zudem würde der Waldinnenraum freigelegt, was die Austrocknung beschleunige. „Angesichts des in den letzten drei Sommern für jeden erkennbaren Klimawandels ist dies absolut unverständlich“, so Seebohm. Aber auch für Radfahrer werde der geplante Radweg kein Vergnügen sein, so Seebohm weiter: Er liege ohne Schatten direkt neben einer Landstraße, die gemeinsame Nutzung mit Fußgängern – oft mit Kindern oder Hunden – berge ständige Unruhe und sei unfallträchtig.
Quelle: RHEINPFALZ, Ausgabe " Germersheimer Rundschau" vom 30.12.2020