Schnell Hilfe vermitteln

Scheibenhardt: Seniorenbeirat wird beim ersten Digitalforum ausgezeichnet – „Intelligenter“ Anrufbeantworter leitet Anfragen weiter

Von Monika Bögelspacher

schnelle hilfe klElf ehrenamtliche Mitarbeiter des Seniorenbeirats stehen in Scheibenhardt ihren Mitbürgern bei Fragen rund um das Digitale zur Seite. Jetzt haben sie beim ersten Digitalforum der Landesregierung in Ludwigshafen für ihre einfallsreiche Organisation einen von zehn Preisen gewonnen. Mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD), Wirtschaftsminister Volker Wissing (FDP) und Landwirtschaftsministerin Höfgen (Grüne) hatte dieses erste Digitalforum hochrangigen Besuch.

Digitalisierung müsse den Menschen dienen, damit die Arbeit im Ehrenamt leichter und effizienter werden könne, sagte Malu Dreyer. Diesen Gedanken hat Roland Prütting aus Scheibenhardt schon längst mit der Gestaltung der Homepage und der digitalen Organisation des Seniorenbeirates in die Tat umgesetzt. Zugute kommen ihm hierbei Kenntnisse und Erfahrung seiner früheren Tätigkeit bei einem großen Industrieunternehmen. Der Begriff 4.0 entstammt ja der Industrie und beschreibt das Ziel, dass die Vernetzung von Maschinen, Anlagen und Logistik zu einer weitgehend selbstgesteuerten Produktion „ohne Menschen“ führen soll. Gleichwohl spielen in Scheibenhardt natürlich die Menschen eine Hauptrolle.Einerseits können sich hilfesuchende Menschen unabhängig vom Alter beim Seniorenbeirat per Telefon melden, und auf der anderen Seite stehen elf Bürger bereit, bestimmte Dienste zu übernehmen. Die Zusammenführung beider organisiert ein „intelligent“ geschalteter Anrufbeantworter. Er verspricht dem Anrufer baldige Hilfe und löst gleichzeitig einen E-Mail-Kontakt aus. Jede Woche hat ein anderer Aktiver Bereitschaftsdienst; er hört sich die Wünsche oder Probleme an und kann parallel am PC auf eine Liste von Hilfsdiensten mit „passenden“ Helfern zugreifen. Im Angebot sind Arzt- oder Einkaufsfahrten, die Betreuung von Kranken, winterliches Schneeräumen und Sonstiges. Die Helfer der einzelnen Dienste sind außerdem in gerechter Reihenfolge „intelligent“ gelistet, wer länger nicht mehr im Einsatz war steht an erster Stelle. „Das ist deshalb prima, weil sonst im Verein immer die gleichen Menschen die meiste Arbeit machen“, lobte Staatssekretärin Heike Raab dieses Modell bürgerschaftlichen Engagements und überreichte an Roland Prütting und Bürgermeister Edwin Diesel eine Urkunde und ein Preisgeld von 1000 Euro.

 

Quelle: DIE RHEINPFALZ, Pfälzer Tageblatt - Ausgabe Rheinschiene, Montag, den 13. August 2018