Hauptstraße Scheibenhardt
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Sie ist schwer mit Symbolik belastet, die Hauptstraße in Scheibenhardt. Denn am Ende des Pfälzer Dorfes mit rund 700 Einwohnern hört nicht nur die Straße auf, sondern auch das Land: Ein altes Zollhaus steht da, mit geöffneter Zollschranke, dann führt eine Brücke über den malerischen Fluss, die Lauter, in den französischen Ort gleichen Namens: Scheibenhard – mit „d“ statt mit „dt“. Kurz: Die Hauptstraße ist schön symbolträchtig und ihre Bewohner wurden schon oft von den Medien befragt, wie es in ihren Augen um das Zusammenwachsen Europas und die deutsch-französische Freundschaft bestellt sei.
Die Bürgermeister des deutschen und französischen Dorfs sind im Laufe der Jahre skeptischer geworden: Die Kinder aus beiden Ländern würden immer seltener zusammen treffen, die Sprachbarriere bei den jungen Menschen wachse sogar.
Was allerdings funktioniert, ist der pragmatische Grenzverkehr: Da ist vor allem morgens der Pendlerstrom durch die Hauptstraße: Arbeiten im einen, leben im anderen Land, das gibt es hier häufig. Beim französischen Bäcker, der auf deutscher Seite eine Zweigstelle eröffnet hat, bestellen der eine auf deutsch, der nächste auf französisch. Der Bäcker musste aber auch erfahren, dass der Behördenkram im vereinigten Europa einem nach wie vor gute Nerven abverlangt, wenn man über Landesgrenzen hinweg operiert.
In der Hauptstraße von Scheibenhardt treffen wir Menschen, die mit der Herausforderung umgehen müssen, ganz dicht am Nachbarland mit einer anderen Sprache und Kultur zu wohnen - so nah und manchmal immer noch so fern.
Quelle: SWR Landesschau Rheinland-Pfalz, Rheinlandpfalz, Hierzuland