News

Per Knutfest-Express ins Himmelreich

SCHEIBENHARDT: Floriansjünger stellen an der Grillhütte Party mit Christbaum-Verbrennung auf die Beine

knutfest_2012_kleinEine Abfahrt für Ski- und Rodelrennen 180 Meter lang, von Ortsende Scheibenhardt direkt ins „Himmelreich” bis hinunter zum Lauterufer, dann vielleicht gar noch eine Eisbahn auf der zugefrorenen Lauter. Das hatten sich die Floriansjünger der Scheibenhardter Feuerwehr für ihr drittes Knutfest tagelang eiskalt ausgemalt. Jeder hoffte auf die Wiederholung der Super-Apres-Ski-Party im Januar des vergangenen Jahres, als bei Eis und Schnee satt zwei riesige Schnee-Iglus als Bar entstanden waren. Natürlich wussten die Aktiven des Feuerwehr-Vereins, dass auf Petrus und das Wetter nicht immer Verlass ist und manchmal kein Schnee im Januar fällt. Dafür war längst eine Schneekanone gemietet, doch nur bei Minus ein Grad und hoher Luftfeuchtigkeit kann sie wirklich Schnee produzieren, berichtet Christian Carl, Vereinsvorsitzender, der täglich Wetterberichte checkte. „Es war viel zu warm, aber Feuerwehrleute müssen lernen, ständig mit neuen Gegebenheiten umzugehen, deshalb wurde umgeplant.” Mit einem Knutfest-Express wurden die Gäste aus Scheibenhardt abgeholt und ins „Himmelreich” - so heißt die Gegend rund um die Grillhütte - transportiert. Hier sorgten Musik und passende Getränke für eine zünftige Hüttengaudi mit vielen Gästen, die in Skikleidung dick verpackt bis zum frühen Morgen ihren Spaß im Freien hatten. Bei der Disziplin Christbaum-Weitwurf konnten sich sportliche Männer und Frauen beweisen. Siegerin wurde diesmal Michelle Dübon mit über sechs Metern, und fast sieben Meter schaffte Jochen Lehmann, wobei die Männer wesentlich größere Bäume durch die Luft werfen mussten. Der erste Preis ist jeweils ein neuer Tannenbaum im Dezember, denn nach Weihnachten ist bekanntlich vor Weihnachten. Anschließend zauberten die Feuerwehr-Jünger eine beeindruckende Feuershow in den nächtlichen Himmel, die mit einem großen Feuer mit den eingesammelten Scheibenhardter Christbäumen endete. Und weil Feuerbekämpfung das ureigenste Handwerk der Floriansjünger ist, standen sie mit Wasserspritze und Schlauchleitung bereit, um ihre Einsatzbereitschaft zu demonstrieren und Schaden zu verhüten. (bp)

Quelle: DIE RHEINPFALZ, Pfälzer Tageblatt - Ausgabe Rheinschiene Ausgabe: Nr.9, Mittwoch, den 11. Januar 2012

20 000 Euro für DSL

Ausblick 2012: In  Scheibenhardt soll das Regenüberlaufbecken bei der Lauterbrücke gebaut werden. Weitere Investitionen sind nicht vorgesehen. Ausnahme wäre der Ausbau des DSL-Netzes - sofern genehmigt.

Von Katrin Brodowski

jahresausblick_2012_kleinFür ihre Verhältnisse tätigte die Ortsgemeinde in 2011 einige größere Investitionen. Darunter fiel zum Beispiel die Renovierung der Kindertagesstätte und die Anschaffung von Spielgeräten. Das neue Jahr soll unter einem sparsameren Stern stehen. Größte Investition soll der Bau des Regenüberlaufbeckens in der Nähe der Lauterbrücke sein. Das berichtet Ortsbürgermeister Edwin Diesel. „Bauherr ist zwar die Verbandsgemeindeverwaltung Hagenbach, für einen Teil der Kosten müssen jedoch auch die Ortsgemeinde und ihre Einwohner aufkommen. Die Kosten, die umlagefähig sind, werden durch wiederkehrende Beiträge erhoben", erklärt er. Die Gesamtkosten, die dabei auf die Ortsgemeinde zukommen, könnten zwar noch nicht genau beziffert werden, sie liegen laut Diesel jedoch in einer Größenordnung von 170.000 bis 190.000 Euro. Die Finanzierung sei nur durch eine Kreditaufnahme möglich.
„Weitere Investitionen sind daher nicht vorgesehen, es sei denn, in Sachen DSL gibt es grünes Licht und der gestellte Zuschussantrag für den Ausbau wird genehmigt", ergänzt der Bürgermeister. Dann müsste die Ortsgemeinde nochmals einen Betrag von etwa 20.000 Euro aufbringen. „Gespannt schauen wir auch auf den Planungsfortschritt für den Bau des Radweges , Scheibenhardt-Bienwaldmühle-Steinfeld'. Dieser Radweg eröffnet dem Tourismus in unserer Gegend wieder neue Möglichkeiten, um Gäste anzulocken", hofft Diesel.
Kulturell wird auch im Jahr 2012 wieder einiges geboten. Es beginnt mit dem Knutfest des Feuerwehrvereins an der Grillhütte am 7. Januar, dem schließen sich die „Bunten Abende" des Faschingsvereins „Die Lauterpfludde" an. Das Aufstellen des Maibaums durch den Obst- und Gartenbauverein gehöre nun schon zur Tradition. „Das Highlight im Veranstaltungskalender wird aber auf jeden Fall wieder das deutsch-französische Brückenfest am 2. und 3. Juni sein", ist sich der Ortschef sicher. „Im Jahr 2012 findet es zum 17. Mal statt."
Auch der Krampusrummel, verbunden mit Nikolaus mit Musik, wird nach dem großen Erfolg bei der Premiere im Jahr 2012 eine Neuauflage erfahren. Nicht zu vergessen seien die anderen Veranstaltungen der sport- und kulturtreibenden Vereine in  Scheibenhardt. „Die Entwicklung unseres Ortes ist hauptsächlich durch das kulturelle Miteinander geprägt. Die Vereine helfen sich gegenseitig und tragen so zum Zusammenhalt bei", ist Diesel überzeugt.

Quelle: DIE RHEINPFALZ, Pfälzer Tageblatt - Ausgabe Rheinschiene Ausgabe: Nr.2, Dienstag, den 03. Januar 2012

Weihnachtsbaumverkauf durch Freiwillige Feuerwehr Scheibenhardt

Samstag, den 17. Dezember 2011 14 - 17 Uhr

fw_wbv2011sAuch in diesem Jahr veranstaltet die Feuerwehr Scheibenhardt einen Weihnachtsbaumverkauf. Von 14:00 bis 17:00 Uhr werden die Bäume am Feuerwehrgerätehaus ausgestellt. Hierbei können Sie bei Glühwein, Bratwurst und Waffeln einen für Sie passenden Weihnachtsbaum auswählen. Auf Wunsch bietet die Feuerwehr ihren kostenlosen Lieferservice an. Beim Kauf eines Weihnachtsbaums erhalten Sie einen Glühwein gratis.
Wie auch schon im letzten Jahr werden die Weihnachtsbäume am 6. Januar 2012 ab 13:00 Uhr anlässlich des am 7. Januar stattfindenden Knutfestes eingesammelt.

Einwurf - Chapeau Krampusse!

Von Arnika Eck

Wer kennt nicht das Phänomen in den Gemeinden, dass immer weniger Ehrenamtliche die Aufgaben in Vereinen und im gesellschaftlichen Leben übernehmen sollen? Die Grenzgemeinde Scheibenhardt stellt diesen Glaubenssatz im Moment gerade auf den Kopf. Im vergangenen Jahr feierte man erstes Knutfest, und am Samstag gelang im Anschluss an die Nikolausfeier von Musikverein und Gemeinde mit dem ersten Scheibenhardter Krampuslauf ein richtig großer Wurf.
Das ist vor allem einem Mann zu verdanken, der sich fast ein Jahr hartnäckig mit einer Idee auseinander setzte, die er aus Österreich mitgebracht hatte. Als im Musikverein etwas zögerlich mit seinem Vorhaben umgegangen wurde, machte er sich in seinem privaten Umfeld auf die Socken und warb um Mitstreiter. Auch von Bürgermeister Edwin Diesel kam Rückenwind. Dabei ist es mit Sicherheit nicht Jedermanns Sache, sich unter einer so mächtigen und schaurigen Holzmaske zu tarnen. Zudem kamen auf die Akteure einige hundert Euro an Kosten zusammen.
Doch Reinhard Guckert überzeugte schließlich 22 Männer, Frauen und Kinder. Für die Ausgaben putzte Guckert zudem die Türklinken von Sponsoren. Dank dem Initiator und seiner Gefolgschaft könnte der Krampuslauf für Scheibenhardt zu einer großartigen Attraktion werden. Chapeau Krampusse! Glückwunsch Scheibenhardt!


Quelle: DIE RHEINPFALZ, Pfälzer Tageblatt - Ausgabe Rheinschiene, Ausgabe: Nr.282, Montag, den 05. Dezember 2011

Spektakel für Augen und Ohren

SCHEIBENHARDT: Der Brauch stammt eigentlich aus dem alpenländischen Raum - der Krampuslauf. Bei einer gut vorbereiteten Premiere hatte es allerdings den Anschein, dass die zotteligen Gestalten auch hierzulande Anhänger finden, selbst wenn sie nicht wirklich Kindern das Fürchten lehren.

Von Arnika Eck

rp_krampus_1_kleinrp_krampus_2_klein

Brennende Heugabeln, lodernde Bengalfackeln und wabende Rauchschwaden. Dazwischen die schaurig-schönen Krampusse. 22 Personen um Reinhard Guckert veranstalteten am Samstagabend den ersten Scheibenhardter Krampuslauf. ein Spektakel der besonderen Art.
Trotz Nieselregens und der Konkurrenz des ZDF, der letzten „Wetten dass?”-Sendung von Thomas Gottschalk hielt es eine Reihe von Zuschauern nach der Nikolausfeier am Festplatz. Sie wurden für ihr Ausharren mehr als gut entschädigt. Moderator Patrick Heid zählt den Countdown: „Zehn, neun, acht...” Dann folgen 25 Minuten Spannung mit einer Show von Krampussen mit mystischen Holzmasken in Ziegen- und Schafsfellen, Teufeln und Sensenmännern.
Minutiös hatten Guckert und seine Truppe die Veranstaltung geplant. „Entscheidet euch, Himmel oder Hölle”, dröhnt es aus den Verstärkern, als die Teufel mit brennender Axt und Gabel einziehen. „Gong, gong, gong”, zwölf Mal ertönt eine schwere Glocke, dann ist Kojoten-Geheule zu vernehmen. In den Rauchwolken erkennt man einen Wagen mit „bösen Kindern”, die nach dem alpenländischen Brauch von den Krampussen eingesammelt wurden.
Im Gegensatz zum Nikolaus, der die braven Kinder belohnt, bestrafen die mystischen Gestalten der Krampusse die unartigen. Immer wieder necken die Krampusse das Publikum, das hinter dem Absperrband bleiben muss. Dann taucht ein Frontlader auf, in dessen Schaufel ein Krampus mit großen Kuhhörnern sitzt und gestikuliert. Gestalten mit brennenden Sensen flankieren das Fahrzeug.
Ein Traktor mit Fackeln fährt vor, ein Gasballon entzündet sich. Ein Teufel zieht einen Wagen herbei, von dessen Räder Flammen empor züngeln. Die Männer der Feuerwehr, die zur Absicherung der feuerbrünstigen Show vor Ort sind, integrierten sich indessen nahtlos im Geschehen. Als ob auch sie dazu gehörten, tragen sie Fackeln und schwenken Weihrauchkessel.
Am Ende lüften die Krampusse ihre kunstvollen, aus Holz geschnitzten Masken und ernten viel Applaus. Bürgermeister Edwin Diesel ist hell begeistert: „Mit diesem Auftritt habt ihr für Scheibenhardt einen weiteren kulturellen Glanzpunkt geschaffen”, lobt er die Akteure. Reinhard Guckert ist erleichtert und bekennt: „Die letzten Nächte habe ich nicht mehr geschlafen.” Die Idee trägt er seit Januar mit sich. Als er Verbündete gefunden hatte, setzte er sein Projekt Stück für Stück in die Wirklichkeit um.
Birgit und Thomas Ehl, zwei der Krampusse, zeigten sich dagegen eine ganze Spur entspannter: „Wir wussten, dass alles klappt, die Show war minutiös geplant.” Auch Marion Förster, eine der Teufelinnen, strahlt über die gelungene Premiere: „Für das nächste Jahr feilen wir unsere Choreografie noch mehr aus”, freut sie sich.

Quelle: DIE RHEINPFALZ, Pfälzer Tageblatt - Ausgabe Rheinschiene, Ausgabe: Nr.282, Montag, den 05. Dezember 2011