Bauboom und Preisspirale behindern Projekte

Hasenweg soll für etwa 370 000 Euro ausgebaut werden – Verlegung von Glasfasern für schnelles Internet stockt

Von Andreas Betsch

SCHEIBENHARDT. Im Hasenweg stehen im Spätjahr Bauarbeiten an: 120 Meter Fahrbahn und Fußgängerweg werden erneuert. Darüber informierte Ortsbürgermeister Edwin Diesel (parteilos) bei der Einwohnerversammlung am Dienstag. Auf die Frage, wann denn das Breitband-Internet der Schweizer Firma RMT endlich komme, hatte er gute und schlechte Neuigkeiten. Um die Kosten – und damit auch die wiederkehrenden Beiträge der Bürger – auf mehrere Jahre zu verteilen, hatte der Ortsgemeinderat den Ausbau des Hasenwegs in zwei Bauabschnitte unterteilt. Der erste Teil wurde 2017/18 erneuert, voraussichtlich Mitte Oktober geht es an Teil zwei. Dieser beginnt an der Einmündung zur Maxstraße, wie Planer Herbert Clade aus Neustadt erläuterte. Die Arbeiten sollen im März 2020 an der Einmündung zur Waldstraße enden. „Das ist aber vom Winter abhängig“, betonte Clade vor 20 Zuhörern.

 

Eventuell Leitungen austauschen
Der aus Pflastersteinen bestehende Gehweg soll auf einer Seite durchgängig 1,50 Meter breit sein. Die Fahrbahn mit Asphaltbelag kommt inklusive der Rinne auf 4,75 Meter. Der neu anzulegende Unterbau ist 60 Zentimeter dick und wird in mehreren Schichten aufgetragen. „Gegebenenfalls müssen wir einen Bodenaustausch vornehmen“, so Clade. Der Gemeinderat müsse noch Beschlüsse fassen und die Verbandsgemeinde prüfen, ob Kanäle und Wasserleitungen ausgetauscht werden. Die Baukosten schätzte der Planer auf etwa 370.000 Euro. Allerdings: „Wir haben eine Preisspirale, die sich weiter nach oben bewegt“, verwies er auf den weiter anhaltenden Boom der Baubranche. Es sei schwer, Firmen zu bekommen. Andererseits: Die zu sanierenden 120 Meter seien „keine große Strecke“. Die Aufträge müssen noch ausgeschrieben werden – interessierte Firmen könnten dann ihre Angebote abgeben, hieß es auf die Frage, ob die beim ersten Bauabschnitt tätige Firma die Arbeiten übernehmen werde. „Wir sind bemüht, dass die Anwohner an ihre Grundstücke kommen“, betonte Clade. Um dies zu erleichtern, wird es zwei Unter-Abschnitte geben.

Edelstahl-Bank in Sonne zu heiß?
Ein namenloser, an der Straße verlaufender Platz soll mit zwei Bäumen und einer Edelstahl-Bank versehen werden. Letztere solle halbrund sein, wer auf ihre sitzt, blickt in Richtung Hasenweg, so der Vorschlag des Planers. Ein Bürger warf die Frage auf, ob man nicht besser eine Holzbank nehmen solle. Darauf sitze es sich bei großer Hitze besser. „Bei 37 Grad wird dort sowieso keiner sitzen“, sagte Wolfgang Rinnert von der Bauabteilung der Verbandsgemeinde. Die Edelstahlbank sei die meiste Zeit nutzbar. „Holz sieht schön aus, aber der Arbeitsaufwand ist nicht zu unterschätzen“, meinte Diesel. Eine Bürgerin fragte, ob die eingeschränkte Parkregelung vor dem Bürgerhaus nach Ende der Straßensanierung aufgehoben werde. „Wir werden uns mit Sicherheit mit der Thematik nochmals beschäftigen“, so Diesel. „Nur jetzt wollen wir noch keine Entscheidung treffen.“

Firma nicht pleite
Angesprochen auf den lange vorgesehenen Glasfaser-Ausbau der Schweizer Firma RMT, hatte Diesel gute und schlechte Nachrichten: Gerüchte, wonach die Firma pleite sei, stimmten nicht. RMT habe aber wegen der guten Auftragslage in der Baubranche weiterhin Probleme, Fachfirmen für den geplanten Glasfaser-Ausbau in der Südpfalz zu bekommen. Das schnelle Internet komme auf jeden Fall nach Scheibenhardt – weder er noch RMT könnten aber derzeit „einen zeitlichen Rahmen“ nennen. „Aktiv sind sie“, bestätigte auch Rinnert über RMT. „Bei jeder noch so kleinen Baumaßnahme verlegen sie Leerrohre, um später den Arbeitsaufwand so gering wie möglich zu halten.“

Quelle: DIE RHEINPFALZ, Pfälzer Tageblatt - Ausgabe Rheinschiene, Freitag, den 21. Juni 2019