Symbolhaftes Treffen auf der Lauterbrücke

Scheibenhard(t): Politiker bekräftigen deutsch-französische Freundschaft – Grenzregionen mit höherem Stellenwert

sybolhaftes treffen auf der lauterbruecke klAm heutigen Dienstag unterschreiben der französische Präsident Emmanuel Macron und Bundeskanzlerin Angela Merkel in Aachen den neuen deutsch-französischen Freundschaftsvertrag. Der Aachener Vertrag soll an den Elysée-Vertrag von 1963 anknüpfen, den einst Konrad Adenauer und Charles de Gaulle unterschrieben haben.Der Vertrag war der Grundstein der deutsch-französischen Freundschaft und der endgültige Abschied von der „Erbfeindschaft“. Was im Großen geht, funktioniert auch im Kleinen – und zwar gerade in der Grenzregion. Gestern trafen sich der CDU-Bundestagsabgeordnete Thomas Gebhart und der elsässische Abgeordnete Frédéric Reiss, um den deutsch-französischen Vertrag auf kommunaler Ebene symbolisch zu untermauern.

Begleitet wurden sie von den beiden Bürgermeistern Francis Joerger (aus dem elsässischen Scheibenhard) sowie Edwin Diesel (aus dem pfälzischen Scheibenhardt). Zuvor besuchte die Delegation eine bilinguale Schule in Lauterbourg und diskutierte mit den Schülern die deutsch-französischen Beziehungen.„Die deutsch-französische Freundschaft ist ein großer Glücksfall der Geschichte. Und gerade hier im Eurodistrict Pamina wird dies intensiv gelebt. Der Vertrag von Aachen bietet eine einmalige Chance, weil hier in einem Kapitel ausdrücklich die deutsch-französische Zusammenarbeit in den Grenzregionen ausgeführt wird“, sagte Gebhard. Konkret nannte er Handlungsfelder in der Gesundheitspolitik, im Schulunterricht oder der Polizeiarbeit. „Bilinguale Klassen, der Austausch von deutschen und französischen Erziehern: Wir können auf vielen Feldern die Kooperationen verstärken“, sagte der CDU-Bundestagsabgeordnete. Ins gleiche Horn stieß Frédéric Reiss. „Dieser Freundschaftsvertrag ist ein wichtiges Zeichen für Europa und unsere Jugend. Es geht nicht nur um den ökonomischen Wert, sondern auch die soziale Entwicklung.“ Der elsässische Abgeordnete der Assemblée Nationale betont zudem: „Speziell die grenzüberschreitenden Kooperationen spielen künftig eine immer zentralere Rolle.“ Mehr zweisprachige Schulklassen in beiden Ländern forderte der elsässische Bürgermeister Joerger, denn die Verständigung sei das A und O. Was in der nordelsässischen Gemeinde, zumindest bei der Ü50-Generation kein großes Problem darstellt. Die Meisten sprechen dort noch Elsässisch. So geben beide Gemeinden ein gemeinsames zweisprachiges Blättchen heraus, das über Geschichte, Kultur und wichtige Neuigkeiten berichtet. „Damit haben wir ein Alleinstellungsmerkmal hier im Grenzgebiet“, so Joerger. Sein Amtskollege auf Pfälzer Seite zählte eine Liste gemeinsamer Aktivitäten auf. So gibt es unter anderem deutsch-französische Seniorennachmittage, den Martinsumzug für die Kinder, man tagt im gemeinsamen Kulturausschuss und hat als Aushängeschild das Brückenfest im Sommer. Und: „Heute Abend haben wir wieder Redaktionssitzung für unser Blättel. Es macht jedes Mal wieder Freude, wenn eine Dorfzeitung entsteht – für Elsässer und Pfälzer“, merkte Diesel an. (voko)

 

 
Quelle: DIE RHEINPFALZ, Pfälzer Tageblatt - Ausgabe Rheinschiene, Dienstag, den 22. Januar 2019
 
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