Bienwaldmühle als Erste im Turbonetz

Scheibenhardt: Kooperationsvertrag mit RMT einstimmig beschlossen

„Sie haben es verdient“, war die Erleichterung des Ortsgemeinderates nach der Zustimmung zum Kooperationsvertrag mit RMT zu spüren. Denn der entlegene Ortsteil Bienwaldmühle stand immer am Ende der Überlegungen für ein schnelles Internet. Doch jetzt wäre er zuerst dran, weil der Bauverlauf aus Richtung Steinfeld geplant sei.„Wenn wir ab Herbst mit dem Verlegen der Glasfaserkabel beginnen, könnte die Bienwaldmühle bis spätestens 2018 angeschlossen werden“, so Rolf Tresch, Chef der Schweizer RMT. Ein gutes Dutzend Gemeinden hat sich bereits angeschlossen.
Für die Hausanschlussverträge werde es eine Info-Veranstaltung geben, so Tresch. Dann haben die Eigentümer vier Wochen Zeit, um den Vertrag zu unterschreiben. In einer weiteren Veranstaltung können noch offene rechtliche Fragen zum Inhalt des Vertrages angesprochen werden. Weil sie als Schweizer Firma in Deutschland Aufgaben der Grundversorgung übernehmen, sei es rechtlich sinnvoll, für jeden Hausanschluss einen Vertrag zu schließen. Jedes Haus werde mit einer Tube bestückt. Dort hinein kommen die Fasern, für jede Wohnungseinheit vier Fasern und noch einmal vier Gebäudefasern. Diese seien für die Nachrüstung als Smart-Home gedacht, mit dem „intelligenten“ Kühlschrank und vom Handy gesteuerten Backöfen, Jalousien oder Lichtschaltern. Eine Faser könne jetzt schon 73,7 Terabits übertragen. Die 50 Megabit, die vom Provider Lyte im kleinsten Tarifpaket angeboten werden, liegen unabhängig von Zeit und Betrieb im Netz bei jedem Verbraucher an, betonte Jens Winter von der Servicefirma aus Erlenbach bei Dahn. Wer einen Glasfaseranschluss ins Haus gelegt bekommt, muss einen Vertrag mit Lyte abschließen. Wer einen Vertrag etwa mit der Telekom hat, könne diesen weiterlaufen oder von Lyte kündigen lassen. Das Verlegen der Glasfaserkabel bis ins Haus ist kostenlos. Wer jedoch keinen Vertrag unterschreibt und später noch angeschlossen werden will, muss den Anschluss bezahlen. Für unbebaute Grundstücke könne schon heute ein Vertrag abgeschlossen werden. Aber die Leitungen werden erst verlegt, wenn klar ist wo beispielsweise Einfahrt, Vorgarten oder Öltank hinkommen sollen.
Ganz Scheibenhardt, so der Plan, soll bis 2021 mit dem Glasfasernetz versorgt sein. Das halte, so heißt es, die nächsten 60 bis 70 Jahre. mldh
 
Quelle: DIE RHEINPFALZ, Pfälzer Tageblatt - Ausgabe Rheinschiene, Montag, den 24. April 2017